Maḥmud Doulatābādi, geboren 1940 in Doulatābād (Iran). Er wuchs als eins von zehn Kindern in dem nahe der Kleinstadt Sabzawār in Ḫorasān gelegenen Dorf auf, dessen Namen er trägt. Seine Kindheit war von den Bräuchen und Traditionen dieser Ortschaft am Rande der Wüste geprägt, in der die Zelebrierung der Passionsriten um das Leiden und Sterben Hoseyns, eines Enkels des Propheten Moḥammad, den kulturellen Höhepunkt des Jahres bildete, in dem der Junge aber auch andere überkommene Bräuche und Feste des Volkes wie die noch auf die vorislamische Zeit zurückgehenden Nouruz-Feiern erlebte. Von frühester Jugend an musste er arbeiten, um überleben zu können. Er suchte sein Auskommen als Schafhirte, Feld- und Bauarbeiter, dann in der Flickschusterei seines Vaters, in einem Fahrradladen, einer Baumwollmühle und bei einem Friseur. Dennoch achtete sein Vater, der trotz eigener Armut und geringer Bildung ein ausgeprägtes Interesse an Literatur hatte, darauf, dass er die Schule besuchte. Die dort erworbene Lesefähigkeit eröffnete ihm zunächst die Welt der Volksdichtungen, später auch die anderer Literatur. Mit 13 Jahren verließ er sein Heimatdorf und begab sich über die Kleinstadt Eyvān-e Key, wo es ihn nicht lange hielt, in die Hauptstadt Teheran. In einer Druckerei fand er eine Anstellung als Setzerlehrling. ...